Am 29. September 2025 wurde in Pankow die Studie „Social Return on Investment (SROI) im Bezirk Pankow“ veröffentlicht. Sie zeigt deutlich: Jeder in soziale Leistungen investierte Euro bringt bis zu 0,51 € Rückfluss in Form eingesparter Kosten, Erwerbsbeteiligung, Steuern und Sozialabgaben. Maßnahmen mit Projekt-Finanzierung erzielen etwa 0,33 € Rückflüsse pro investiertem Euro.
Was bedeutet das?
Investitionen in soziale Projekte sind nicht „Luxus“, sondern wirksame Kostenvermeidung. Wird heute an sozialen Angeboten gespart, entstehen morgen oft höhere Ausgaben – etwa:
- durch Mehrbedarf bei Gesundheits- oder Notfalldiensten, wenn präventive Hilfeangebote geschlossen werden,
- durch steigende soziale Probleme, die teure Pflichtaufgaben auslösen,
- durch höhere Kosten für schnelle, kurzfristige Lösungen, die nicht geplant sind.
Soziale Infrastruktur verlässlich finanzieren!
Diese erste SROI-Berechnung auf Bezirksebene macht deutlich: Finanzierte Maßnahmen im sozialen Bereich sind keine „reinen Ausgaben“, sondern Investitionen in den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Für eine Freiwilligenagentur wie uns unterstreicht sie, dass ehrenamtliche und soziale Strukturen langfristig nicht nur Menschen stärken, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind.
Das Ergebnis legitimiert und stärkt Forderungen nach verlässlicher Finanzierung sozialer Angebote und zeigt Entscheidungsträger*innen: Kürzungen gefährden nicht nur Menschen, sondern auch den wirtschaftlichen Rückfluss.
Stimmen aus der Podiumsdiskussion
Im Anschluss an die Präsentation der Studie diskutierten rund 150 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam über die Bedeutung der Ergebnisse für Pankow. Bezirksbürgermeisterin Dr. Cordelia Koch betonte, dass soziale Ausgaben keine Kür, sondern eine Investition in die Zukunft seien. Anne Jeglinski vom Paritätischen Berlin unterstrich die gesellschaftliche wie ökonomische Unverzichtbarkeit sozialer Leistungen, während Studienleiter Prof. Dr. Bernd Halfar hervorhob, dass die SROI-Analyse die messbaren Mehrwerte sozialer Investitionen sichtbar mache. Auf dem Podium sprachen zudem Harald Thiel (Stephanus Stiftung), Susanne Buss (Volkssolidarität) und Melanie Rubach (Senatsverwaltung für Finanzen). Gemeinsam machten sie deutlich: Eine verlässliche Finanzierung sozialer Infrastruktur ist entscheidend, um Teilhabe, Zusammenhalt und wirtschaftlichen Nutzen im Bezirk langfristig zu sichern.
→ Zur Originalstudie und weiteren Details:
„Neue Studie belegt: Jeder Euro Sozialausgaben bringt bis zu 51 Cent zurück“ – Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin
Fotos von Holger Groß / Paritätischer Berlin



Ergebnisvorstellung – Prof. Dr. Jürgen Zerth


Publikum

